Da ich
LSD-Türen schon mal live gesehen habe – und ich die schon sehr fett fand –
stand mein nächstes Projekt vor der Tür. Und durch die Informationen aus den
einschlägigen Foren habe ich mich dann für die „echten LSD‘s“
entschieden.
Und ja, sie
sind nicht billig. Aber es gibt nichts Vergleichbares. Und wenn man die
folgenden Arbeiten schon macht. Warum dann nicht gleich „richtig“? .. ;-) ….
Einer der
Hauptgründe war natürlich auch, dass beim „Original“ ein Teilegutachten dabei
ist, womit eine Eintragung nach §19.3 möglich ist und man nicht auf das
Ermessen des Prüfers nach §21 abhängig ist.
Weiterhin ist
auch der komplette Kabelsatz dabei, um die Kabel für die Türkabelbäume zu
verlängern.
Die Vorarbeiten
Aber nun zum
eigentlichen Einbau. Bevor es „so richtig“ losgeht sind allerdings einige
Vorarbeiten nötig.
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Bei
geöffneter Tür den Drahtstift (der die Tür vor zu weitem Öffnen schützt; Im
Bild roter Pfeil) von unten mit einem Hammer rausschlagen. Wenn der Stift nicht
komplett rausgeschlagen wurde, mit einer Zange ganz heraus ziehen.
o
Beide
Schrauben (Im Bild gelbe Pfeile) der (jetzt freien) Halterung an der Tür lösen.
Die Halterung fällt dann in den Innenraum der Tür, wo sie später rausgenommen
wird.
·
Falls
Kabel vorhanden sind, die im aktuellen Zustand vom Innenraum direkt in die Tür
gehen (z.B. nachträglich Funk-Zentral-Verriegelung verbaut, Boxenkabel etc.),
sollten diese entweder jetzt schon getrennt werden, oder so gelockert werden,
dass man die Türen auch später mit den LSD-Scharnieren KOMPLETT öffnen kann
·
Die
Stoßstange KANN abgebaut werden. Man
kommt dadurch aber einfach besser an den Kotflügel
·
Die
Radhausschale KANN abgebaut werden. Es
müssen aber in jedem Fall einige Schrauben gelöst werden, da der Kotflügel
hinter der Radhausschale an der Karosserie verbunden ist.
·
Der Seitenschweller
(Längsträgerleiste) muss in jedem Fall abgebaut werden.
o
Es
gibt 2 Schrauben im vorderen Radkasten die dazu entfernt werden müssen.
o
Weiterhin
müssen die Schrauben-Clipse UNTER dem Auto entfernt
werden. Wenn noch alle vorhanden sind, reden wir von 6 Stück pro Seite. Dabei
muss – ohne eine Arbeitsbühne – meist ein Wagenheber benutzt werden, um den
Wagen etwas anzuheben, um die Schrauben in den Clipsen
zu lösen und dann die Clipse komplett raus zu ziehen.
Beim Ansetzen des Wagenhebers darauf achten, dass man ihn nicht direkt auf
einem Clip positioniert.
o
Anschließend
wird der gesamte Schweller einfach 5-10 cm -
längs der Karosserie - nach vorn abgezogen (Richtung Vorderachse!). Sollte das nicht klappen kann man den
Schweller auch (dann am besten zu zweit) von der Karosserie (im 90 Grad Winkel)
weg ziehen. Bei dieser Arbeitsweise können aber evtl. Clipse
kaputt gehen. Wenn der Schweller abgezogen ist kann man die an der Karosserie
verbliebenen Schweller-Clipse einfach durch
45-Grad-Drehung entfernen und wieder in den Schweller stecken. Dabei darauf
achten, dass die Clips so stehen, dass ein erneutes Abziehen - längs der
Karosserie – beim nächsten Mal wieder funktionieren wird.
·
Der Kotflügel muss abgebaut werden.
o
Dazu
die beiden Schrauben, die unten hinter dem Schweller sitzen, lösen (Bild
links).
o
Eine
Schraube ist an der Verbindung der Windschutzscheibe und der Tür. Um diese
lösen zu können, muss die Tür geöffnet sein (Bild Mitte links).
o
Sämtliche
Schrauben im Motorraum (Bild Mitte rechts).
o
Die
nächste Schraube verbindet die Stoßstange mit dem Kotflügel (Hinter der
Radhausschale; Bild rechts, Roter Pfeil).
o
Und
die letzte sitzt hinter dem Scheinwerfer in der Nähe, wo auch die Stoßstange
mit dem Kotflügel verbunden war; Bild rechts, Gelber Pfeil).
·
Als
nächstes habe ich die Tür gesichert.
o
Zum
Ersten wurden vorsichtig Holzkeile (auf keinen Fall
Metall- oder harte Kunststoffkeile!) zwischen Türblatt und Karosserie
gesteckt
o
Und
dann habe ich die Tür mit Kreppband am Dach und der Windschutzscheibe
befestigt.
·
Dann
wurden beide Türscharniere entfernt.
·
Und
zum Abschluss wurden die Stecker des Türkabelbaums abgezogen
Die Arbeiten am LSD-Scharnier
Zuerst wird
die Grundplatte vom Trägerarm gelöst. Dazu diese vier Inbus-Schrauben lösen.
Anmerkung: Wenn ich nochmal LSD’s verbaue, dann würde ich an dieser Stelle von der
Original-Anleitung abweichen und zuerst die Kabelbäume bearbeiten und erst dann
die Grundplatte befestigen.
Anschließend
wird die Grundplatte mit den 4 mitgelieferten Inbus-Schrauben lose befestigt.
Nun wird die
Isolierung des Kabelbaums entfernt. Dabei darauf achten, dass nicht aus
Versehen eines der beiden Blinkerkabel durchtrennt
wird.
Anmerkung: Auf keinen Fall mehrere
Kabel gleichzeitig durchtrennen, da einige Kabel die gleiche Farbe haben! Es
sollte immer nur ein Kabel durchtrennt sein!
Nun wird das
erste Kabel des Kabelbaums EINZELN durchtrennt und sofort durch eines der
mitgelieferten Kabel mit Hilfe der auch mitgelieferten Schmelzverbinder
verlängert. Anschließend wird jedes Kabel einzeln durchtrennt und sofort
verlängert, bis alle Kabel verlängert sind. Dabei ist darauf zu achten, dass
die Kabel HINTER der Grundplatte verlegt sind. Ansonsten muss die Grundplatte
nochmal entfernt werden. Anschließend gibt es nun im Grunde 2 Kabelbäume der
Originalkabel mit je einem Stecker.
Anmerkung: Es können Kratzer an der
Tür entstehen, wenn man beim Verschrauben der Türaufhängung nicht sorgfältig
ist. Hier war das egal, da die Tür eh nochmal lackiert wurde.
·
Wenn man nicht neu lackieren
möchte, sollte man den Kantenbereich der Tür unbedingt schützen (z.B. mit einem
breitem Kreppband und dass evtl. sogar mehrlagig)
Jetzt kann
die Türaufhängung montiert werden. Dazu schraubt man die Stellschraube für die Türhöhe am Schloss (Bild unten roter Pfeil) ganz rein. Die
Sicherungsmutter hat dann wirklich kaum noch Gewindespiel. Das soll dazu
dienen, dass man die Aufhängung einfach besser positionieren kann. Nun werden
die 4 mitgelieferten Messing Schrauben verwendet, um die Türaufhängung relativ lose
an der Tür zu befestigen. Aber schon so fest, dass die Tür sich im Scharnier
nicht mehr bewegt. Dann wird die Türaufhängung wieder an der Grundplatte mit
den 4 Inbus Schrauben befestigt. Anschließend wird mit der Stellschraube (Bild
unten roter Pfeil) – die wir vor der Montage der Aufhängung ganz rein
geschraubt hatten – die Türhöhe am Schloss so
eingestellt, dass sich die Tür relativ leicht schließen läßt.
Anmerkung: Eine Schraube (Bild unten
grüner Pfeil) ist echt schwer zu bearbeiten, da man sehr schlecht heran kommt.
Hier sollte man evtl. eine der vorherigen Schrauben der Türscharniere für die
Türaufhängung nutzen.
Zusätzlich zu
dem vorhandenen Kabelbaum wollte ich dabei gleich weitere Kabel direkt in die
Tür verlegen.
·
5
Kabel, die vom Steuergerät der Funk-Zentralverriegelung in die Tür müssen.
·
Die
beiden Boxenkabel für den Türlautsprecher
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Ein
Dauerpluskabel für die Map-Lights im Türgriff
Um diese 8
Kabel nun direkt in die Tür zu bekommen – und das möglichst in der Nähe des
Türkabelbaums – habe ich direkt über der Öffnung für den Türkabelbaum zwei
Löcher gebohrt (Bild oben blauer Pfeil). Angefangen habe ich mit 4 mm Durchmesser,
bis ich millimeterweise durch Bohrerwechsel dann
schließlich auf 8mm kam.
Jetzt habe
ich den Dämpfer eingehängt. An beiden Befestigungen sind Sprengringe vorhanden,
die ich erstmal entfernt habe. Zuerst habe ich dann die obere Befestigung (Bild
unten grüner Pfeil) an der Türaufhängung eingehängt und sofort durch einen
Sprengring gesichert.
Nun wurde das
Kreppband - welches die Tür bisher gesichert hat - und die Holzkeile entfernt.
Wenn nun eine zweite Person – vorsichtig – die Tür öffnet und nach oben
schwenkt, wird - auf der richtigen Höhe der Tür – der Dämpfer in die untere
Befestigung (Bild unten roter Pfeil) eingehängt und auch sofort mit einem
Sprengring gesichert.
Anmerkung: Das Einhängen in die zweite
Position geht auch allein, aber wer hier seine Kräfte überschätzt, hat dann
auch selber Schuld! In diesem
Moment besteht die größte Unfallgefahr!
Um nun die
zusätzlichen Kabel zu bearbeiten habe ich dann ein Zugkabel
durch die Öffnung an der A-Säule (Bild unten links grüner Pfeil) in den Fußraum
des Fahrersitzes gelegt. Am anderen Ende (Bild unten links roter Pfeil) habe
ich dann alle 8 Kabel am Zugkabel mit Isolierband
zusammengeklebt und dann vorsichtig mit dem Zugkabel
an der A-Säule alle Kabel durch die Öffnung in der A-Säule gezogen. Dann habe
ich das Zugkabel entfernt und die 8 Kabel hinter die
Grundplatte geführt.
Nun wurden
die beiden Stecker des originalen Türkabelbaums aufgesteckt – hierbei darauf
achten, dass die beiden Stecker HINTER dem Dämpfer durchgeführt werden (Auf dem unteren Bild
hatte ich das leider vergessen).
Die 8
weiteren Kabel wurden durch die beiden neu gebohrten Löcher (Bild unten roter
Pfeil) in die Tür geführt.
Anmerkung: Ich habe dazu den
Türlautsprecher (samt Halterung) in der Tür ausgebaut, damit ich die Kabel
besser bearbeiten kann.
Anmerkung: Nun kann auch die Halterung
aus der Tür genommen werden, die vorhin rein gefallen ist, als wir die beiden
Schrauben gelöst haben (siehe
dazu auch den ersten Punkt der Vorarbeiten)
Ich hatte
alle 8 Kabel so lang wie es geht abgeschnitten, damit sie ohne weitere
Verlängerung zumindest (wieder) in die Tür gehen. Nun konnte ich alle Kabel
direkt in der Tür verlängern.
Ich musste
dann aber nochmal den Dämpfer abnehmen, da einige Kabel UNTER/HINTER dem Dämpfer
verlegt werden. Ich hatte diesen Fehler bereits über diesem Bild beschrieben.
Anmerkung: Wenn
man alle Kabel der Fahrertür mit Gewebeband ummantelt, dann wird der Baum
schlicht zu dick. Und wenn man – so wie ich - noch 8 weitere Kabel dazu
hat, dann wird das „richtig dick“ und würde später am Kotflügel scheuern. Daher
habe ich einige Bereiche nachfolgend mal markiert.
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ROT: Hier habe ich die beiden Kabelbäume
der originalen Kabel durchgeführt. Was „gefährlich“ aussieht, ist im Grunde der
sicherste Platz der Kabel, da die Kabel sich am Trägerarm – wenn sie korrekt
fixiert wurden – keinen Millimeter bewegen können.
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GRÜN: Meine zusätzlichen 8 Kabel sind auf
dem Trägerarm. Wichtig ist hier der grüne Bereich, wo das Kabel auf keinen Fall
am Dämpfer scheuern darf.
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BLAU: Da alle Kabel zusammen einfach zu
dick werden, habe ich hier alle 3 Kabelbäume NEBENEINANDER fixiert und dafür
auch NICHT die vorhandenen
Kabelbinderhalter genutzt.
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GELB: Hier laufen alle Kabel wieder
zusammen. Ab dort muss darauf geachtet werden, dass die Kabel etwas Spiel
haben, da das der einzige Bereich ist, wo die Kabel sich (leicht) bewegen, wenn
die Tür geöffnet oder geschlossen wird.
Somit sind
die grundlegenden Arbeiten am LSD-Scharnier erledigt. Was fehlt ist allerdings
noch die maßgenaue Positionierung des gesamten LSD-Scharniers, da die Schauben
ja noch nicht fest angezogen sind. Das geht auch leider erst NACH dem nächsten
Schritt.
Die Blech- &
Metallarbeiten
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Am
Kotflügel muss an der Innenkante einiges an Blech entfernt werden. Da der Arm des
LSD-Scharniers beim Öffnen der Tür etwas von der Karosserie „wegschwenkt“,
hätte der Dämpfer schlicht keinen Platz sich zu bewegen.
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Weiterhin
muss am Kotflügel die Blinkeraussparung bearbeitet
werden, da die Blinkerhalterung „gedreht“ werden
muss, da ansonsten die Halterung mit der Blinkerbirne
nicht in die Aussparung passt, da sich direkt dahinter der Dämpfer befindet.
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Die
mitgelieferte Abstandshülse muss auf die passende Länge – und passenden Winkel
- gesägt/geschliffen werden.
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Abschließend
muss noch ein Loch für eine Schraube an der Grundplatte gebohrt werden.
Die Innenkante des Kotflügels
KOTFLÜGELBILD
fehlt noch
Die Blinkeraussparung
Im Bild Mitte
links sieht man wie die „Nase“ (oben rechts in der Aussparung) weggeschliffen
wurde und auch für die Halterung im roten Teil etwas weggeschliffen wurde, da
der Blinker später gedreht werden muss. Bild 3 zeigt die Originalstellung. In
Bild 4 die „gedrehte“ Variante. Anschließend unbedingt prüfen, ob sich der
Blinker auch einsetzen lässt. Die sichernde Feder muss dabei noch etwas
Spannung haben. Also hier aufpassen, dass nicht zu viel weggeschliffen wird.
Bei mir
wurden die Kotflügel danach beide lackiert. Zum einen, weil die Innenkante fachmännisch
gegen Rost gesichert werden sollte und natürlich um die bearbeitete Blinkeraussparung zu bearbeiten. Und wirklich gut lackiert
waren die vorher eh nicht .. ;-) …
Nun kann der Kotflügel – am
besten mit der Schraube nahe der Windschutzscheibe/oberer Türbereich und einer
der Schrauben unten am Schweller - montiert werden.
Nun werden alle Spaltmaße, die Höhe der Tür
und vor allem die Kabel (-bäume) des
Schwenkarms auf Freigängigkeit kontrolliert.
Dafür kann es
nötig sein, den Kotflügel mehrfach wieder abzunehmen und wieder lose zu
montieren.
Wenn man dann mit der
Einstellung des LSD-Scharniers fertig ist – Wenn also jedes Spaltmaß,
die genaue Höhe der Tür, dass Schließen der Tür, die Kabelbäume usw. alles
positioniert ist, dann werden alle Schrauben vom LSD-Schwenkarm und der
LSD-Grundplatte fest angezogen.
Die Bohrung in der Grundplatte
Zusätzlich
muss dann – aber erst dann! - an der rot gekennzeichneten Stelle in den
unteren Bildern ein Loch (11mm) gebohrt werden. Man kann dabei das Loch der
Grundplatte als Führung benutzen. Ich habe mit einem Bleistift – durch das Loch
an der Grundplatte – die Bohrstelle angezeichnet.
Im linken
Bild kann man das fertige Loch dahinter „erahnen“. Die Aufnahme ist so gemacht,
dass wirklich von vorn „rein fotografiert“ wurde. Das mittlere Bild wurde dann
mehr von Oben gemacht. Im rechten Bild ist zu sehen, dass man die Bohrung in
jedem Fall vor Rost schützen sollte.
Nun muss die
passende Abstandshülse gesägt/geschliffen werden. Nachfolgend ein Bild einer
Originalhülse und einer (fast) fertig bearbeiteten Hülse.
Anschließend
wird das passende Gegenstück für die große Inbusschraube (hat ein
Innenschraubgewinde) in das Loch gesteckt und die gekürzte Hülse zwischen
Grundplatte und dem Gegenstück in der Karosserie positioniert. Abschließend
wird von vorn durch die Grundplatte die große Inbusschraube durchgeschraubt.
Das Endergebnis ist auch in dem Bild weiter oben zu sehen, wo ich die
Farbbereiche der Kabelbäume eingezeichnet habe.
Tja, dass
war’s im Grunde. Nun wird alles wieder montiert und der Fahrt für den
TÜV-Termin mit der Eintragung steht nichts mehr im Wege .. ;-) …..