Projekte mit dem DEL SOL EH6/EG2

Einbau von LSD Türen in einem EH6 (Bj. 97)


·         Ich schildere hier nur meine eigenen Erfahrungen vom Einbau als Privatperson und übernehme natürlich keine Verantwortung für jedweden Nachbau aufgrund der folgenden Texte und Bilder. Meine Erfahrungen ersetzen auch in keinem Fall das komplette Studium der originalen Einbauanleitung!

·         Eine Werkstatt nimmt für den Einbau ca. 1000.- € und mehr. Und dieser Preis ist absolut gerechtfertigt!

·         Wer die folgenden Tätigkeiten selbstständig durchführt muss jetzt nicht schon einen kompletten Motor gewechselt haben, aber es sollte eine Menge technisches Wissen und Verständnis vorhanden sein.

·         Und vor allem gilt: Allergrößte Umsicht bei den Arbeiten – Das gilt insbesondere beim Dämpfer des Schwingarms! Hier besteht die größte Gefahr für schwere Verletzungen.


Da ich LSD-Türen schon mal live gesehen habe – und ich die schon sehr fett fand – stand mein nächstes Projekt vor der Tür. Und durch die Informationen aus den einschlägigen Foren habe ich mich dann für die „echten LSD‘s“ entschieden.

Und ja, sie sind nicht billig. Aber es gibt nichts Vergleichbares. Und wenn man die folgenden Arbeiten schon macht. Warum dann nicht gleich „richtig“? .. ;-) ….

 

 

 

Einer der Hauptgründe war natürlich auch, dass beim „Original“ ein Teilegutachten dabei ist, womit eine Eintragung nach §19.3 möglich ist und man nicht auf das Ermessen des Prüfers nach §21 abhängig ist.

Weiterhin ist auch der komplette Kabelsatz dabei, um die Kabel für die Türkabelbäume zu verlängern.

 


Die Vorarbeiten

 

Aber nun zum eigentlichen Einbau. Bevor es „so richtig“ losgeht sind allerdings einige Vorarbeiten nötig.

 

·         Bei geöffneter Tür den Drahtstift (der die Tür vor zu weitem Öffnen schützt; Im Bild roter Pfeil) von unten mit einem Hammer rausschlagen. Wenn der Stift nicht komplett rausgeschlagen wurde, mit einer Zange ganz heraus ziehen.

o   Beide Schrauben (Im Bild gelbe Pfeile) der (jetzt freien) Halterung an der Tür lösen. Die Halterung fällt dann in den Innenraum der Tür, wo sie später rausgenommen wird.

 

 

·         Falls Kabel vorhanden sind, die im aktuellen Zustand vom Innenraum direkt in die Tür gehen (z.B. nachträglich Funk-Zentral-Verriegelung verbaut, Boxenkabel etc.), sollten diese entweder jetzt schon getrennt werden, oder so gelockert werden, dass man die Türen auch später mit den LSD-Scharnieren KOMPLETT öffnen kann

 

 

·         Die Stoßstange KANN abgebaut werden. Man kommt dadurch aber einfach besser an den Kotflügel

·         Die Radhausschale KANN abgebaut werden. Es müssen aber in jedem Fall einige Schrauben gelöst werden, da der Kotflügel hinter der Radhausschale an der Karosserie verbunden ist.

·         Der Seitenschweller (Längsträgerleiste) muss in jedem Fall abgebaut werden.

o   Es gibt 2 Schrauben im vorderen Radkasten die dazu entfernt werden müssen.

o   Weiterhin müssen die Schrauben-Clipse UNTER dem Auto entfernt werden. Wenn noch alle vorhanden sind, reden wir von 6 Stück pro Seite. Dabei muss – ohne eine Arbeitsbühne – meist ein Wagenheber benutzt werden, um den Wagen etwas anzuheben, um die Schrauben in den Clipsen zu lösen und dann die Clipse komplett raus zu ziehen. Beim Ansetzen des Wagenhebers darauf achten, dass man ihn nicht direkt auf einem Clip positioniert.

o   Anschließend wird der gesamte Schweller einfach 5-10 cm -  längs der Karosserie - nach vorn abgezogen (Richtung Vorderachse!). Sollte das nicht klappen kann man den Schweller auch (dann am besten zu zweit) von der Karosserie (im 90 Grad Winkel) weg ziehen. Bei dieser Arbeitsweise können aber evtl. Clipse kaputt gehen. Wenn der Schweller abgezogen ist kann man die an der Karosserie verbliebenen Schweller-Clipse einfach durch 45-Grad-Drehung entfernen und wieder in den Schweller stecken. Dabei darauf achten, dass die Clips so stehen, dass ein erneutes Abziehen - längs der Karosserie – beim nächsten Mal wieder funktionieren wird.

·         Der Kotflügel muss abgebaut werden.

o   Dazu die beiden Schrauben, die unten hinter dem Schweller sitzen, lösen (Bild links).

o   Eine Schraube ist an der Verbindung der Windschutzscheibe und der Tür. Um diese lösen zu können, muss die Tür geöffnet sein (Bild Mitte links).

o   Sämtliche Schrauben im Motorraum (Bild Mitte rechts).

o   Die nächste Schraube verbindet die Stoßstange mit dem Kotflügel (Hinter der Radhausschale; Bild rechts, Roter Pfeil).

o   Und die letzte sitzt hinter dem Scheinwerfer in der Nähe, wo auch die Stoßstange mit dem Kotflügel verbunden war; Bild rechts, Gelber Pfeil).

 

 

·         Als nächstes habe ich die Tür gesichert.

o   Zum Ersten wurden vorsichtig Holzkeile (auf keinen Fall Metall- oder harte Kunststoffkeile!) zwischen Türblatt und Karosserie gesteckt

o   Und dann habe ich die Tür mit Kreppband am Dach und der Windschutzscheibe befestigt.

 

 

·         Dann wurden beide Türscharniere entfernt.

·         Und zum Abschluss wurden die Stecker des Türkabelbaums abgezogen

 


Die Arbeiten am LSD-Scharnier

 

Zuerst wird die Grundplatte vom Trägerarm gelöst. Dazu diese vier Inbus-Schrauben lösen.

 

 

Anmerkung: Wenn ich nochmal LSD’s verbaue, dann würde ich an dieser Stelle von der Original-Anleitung abweichen und zuerst die Kabelbäume bearbeiten und erst dann die Grundplatte befestigen.

 

Anschließend wird die Grundplatte mit den 4 mitgelieferten Inbus-Schrauben lose befestigt.

 

Nun wird die Isolierung des Kabelbaums entfernt. Dabei darauf achten, dass nicht aus Versehen eines der beiden Blinkerkabel durchtrennt wird.

 

 

Anmerkung: Auf keinen Fall mehrere Kabel gleichzeitig durchtrennen, da einige Kabel die gleiche Farbe haben! Es sollte immer nur ein Kabel durchtrennt sein!

 

Nun wird das erste Kabel des Kabelbaums EINZELN durchtrennt und sofort durch eines der mitgelieferten Kabel mit Hilfe der auch mitgelieferten Schmelzverbinder verlängert. Anschließend wird jedes Kabel einzeln durchtrennt und sofort verlängert, bis alle Kabel verlängert sind. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kabel HINTER der Grundplatte verlegt sind. Ansonsten muss die Grundplatte nochmal entfernt werden. Anschließend gibt es nun im Grunde 2 Kabelbäume der Originalkabel mit je einem Stecker.

 

Anmerkung: Es können Kratzer an der Tür entstehen, wenn man beim Verschrauben der Türaufhängung nicht sorgfältig ist. Hier war das egal, da die Tür eh nochmal lackiert wurde.

·         Wenn man nicht neu lackieren möchte, sollte man den Kantenbereich der Tür unbedingt schützen (z.B. mit einem breitem Kreppband und dass evtl. sogar mehrlagig)

 

Jetzt kann die Türaufhängung montiert werden. Dazu schraubt man die Stellschraube für die Türhöhe am Schloss (Bild unten roter Pfeil) ganz rein. Die Sicherungsmutter hat dann wirklich kaum noch Gewindespiel. Das soll dazu dienen, dass man die Aufhängung einfach besser positionieren kann. Nun werden die 4 mitgelieferten Messing Schrauben verwendet, um die Türaufhängung relativ lose an der Tür zu befestigen. Aber schon so fest, dass die Tür sich im Scharnier nicht mehr bewegt. Dann wird die Türaufhängung wieder an der Grundplatte mit den 4 Inbus Schrauben befestigt. Anschließend wird mit der Stellschraube (Bild unten roter Pfeil) – die wir vor der Montage der Aufhängung ganz rein geschraubt hatten – die Türhöhe am Schloss so eingestellt, dass sich die Tür relativ leicht schließen läßt.

Anmerkung: Eine Schraube (Bild unten grüner Pfeil) ist echt schwer zu bearbeiten, da man sehr schlecht heran kommt. Hier sollte man evtl. eine der vorherigen Schrauben der Türscharniere für die Türaufhängung nutzen.

 

 

Zusätzlich zu dem vorhandenen Kabelbaum wollte ich dabei gleich weitere Kabel direkt in die Tür verlegen.

·         5 Kabel, die vom Steuergerät der Funk-Zentralverriegelung in die Tür müssen.

·         Die beiden Boxenkabel für den Türlautsprecher

·         Ein Dauerpluskabel für die Map-Lights im Türgriff

 

Um diese 8 Kabel nun direkt in die Tür zu bekommen – und das möglichst in der Nähe des Türkabelbaums – habe ich direkt über der Öffnung für den Türkabelbaum zwei Löcher gebohrt (Bild oben blauer Pfeil). Angefangen habe ich mit 4 mm Durchmesser, bis ich millimeterweise durch Bohrerwechsel dann schließlich auf 8mm kam.

 

Jetzt habe ich den Dämpfer eingehängt. An beiden Befestigungen sind Sprengringe vorhanden, die ich erstmal entfernt habe. Zuerst habe ich dann die obere Befestigung (Bild unten grüner Pfeil) an der Türaufhängung eingehängt und sofort durch einen Sprengring gesichert.

 

Nun wurde das Kreppband - welches die Tür bisher gesichert hat - und die Holzkeile entfernt. Wenn nun eine zweite Person – vorsichtig – die Tür öffnet und nach oben schwenkt, wird - auf der richtigen Höhe der Tür – der Dämpfer in die untere Befestigung (Bild unten roter Pfeil) eingehängt und auch sofort mit einem Sprengring gesichert.

Anmerkung: Das Einhängen in die zweite Position geht auch allein, aber wer hier seine Kräfte überschätzt, hat dann auch selber Schuld! In diesem Moment besteht die größte Unfallgefahr!

 

 

 

Um nun die zusätzlichen Kabel zu bearbeiten habe ich dann ein Zugkabel durch die Öffnung an der A-Säule (Bild unten links grüner Pfeil) in den Fußraum des Fahrersitzes gelegt. Am anderen Ende (Bild unten links roter Pfeil) habe ich dann alle 8 Kabel am Zugkabel mit Isolierband zusammengeklebt und dann vorsichtig mit dem Zugkabel an der A-Säule alle Kabel durch die Öffnung in der A-Säule gezogen. Dann habe ich das Zugkabel entfernt und die 8 Kabel hinter die Grundplatte geführt.

 

 

 

Nun wurden die beiden Stecker des originalen Türkabelbaums aufgesteckt – hierbei darauf achten, dass die beiden Stecker HINTER dem Dämpfer  durchgeführt werden (Auf dem unteren Bild hatte ich das leider vergessen).

Die 8 weiteren Kabel wurden durch die beiden neu gebohrten Löcher (Bild unten roter Pfeil) in die Tür geführt.

Anmerkung: Ich habe dazu den Türlautsprecher (samt Halterung) in der Tür ausgebaut, damit ich die Kabel besser bearbeiten kann.

Anmerkung: Nun kann auch die Halterung aus der Tür genommen werden, die vorhin rein gefallen ist, als wir die beiden Schrauben gelöst haben (siehe dazu auch den ersten Punkt der Vorarbeiten)

Ich hatte alle 8 Kabel so lang wie es geht abgeschnitten, damit sie ohne weitere Verlängerung zumindest (wieder) in die Tür gehen. Nun konnte ich alle Kabel direkt in der Tür verlängern.

 

 

Ich musste dann aber nochmal den Dämpfer abnehmen, da einige Kabel UNTER/HINTER dem Dämpfer verlegt werden. Ich hatte diesen Fehler bereits über diesem Bild beschrieben.

Anmerkung: Wenn man alle Kabel der Fahrertür mit Gewebeband ummantelt, dann wird der Baum schlicht zu dick. Und wenn man – so wie ich - noch 8 weitere Kabel dazu hat, dann wird das „richtig dick“ und würde später am Kotflügel scheuern. Daher habe ich einige Bereiche nachfolgend mal markiert.

·         ROT: Hier habe ich die beiden Kabelbäume der originalen Kabel durchgeführt. Was „gefährlich“ aussieht, ist im Grunde der sicherste Platz der Kabel, da die Kabel sich am Trägerarm – wenn sie korrekt fixiert wurden – keinen Millimeter bewegen können.

·         GRÜN: Meine zusätzlichen 8 Kabel sind auf dem Trägerarm. Wichtig ist hier der grüne Bereich, wo das Kabel auf keinen Fall am Dämpfer scheuern darf.

·         BLAU: Da alle Kabel zusammen einfach zu dick werden, habe ich hier alle 3 Kabelbäume NEBENEINANDER fixiert und dafür auch NICHT die vorhandenen Kabelbinderhalter genutzt.

·         GELB: Hier laufen alle Kabel wieder zusammen. Ab dort muss darauf geachtet werden, dass die Kabel etwas Spiel haben, da das der einzige Bereich ist, wo die Kabel sich (leicht) bewegen, wenn die Tür geöffnet oder geschlossen wird.

 

 

Somit sind die grundlegenden Arbeiten am LSD-Scharnier erledigt. Was fehlt ist allerdings noch die maßgenaue Positionierung des gesamten LSD-Scharniers, da die Schauben ja noch nicht fest angezogen sind. Das geht auch leider erst NACH dem nächsten Schritt.


Die Blech- & Metallarbeiten

 

·         Am Kotflügel muss an der Innenkante einiges an Blech entfernt werden. Da der Arm des LSD-Scharniers beim Öffnen der Tür etwas von der Karosserie „wegschwenkt“, hätte der Dämpfer schlicht keinen Platz sich zu bewegen.

·         Weiterhin muss am Kotflügel die Blinkeraussparung bearbeitet werden, da die Blinkerhalterung „gedreht“ werden muss, da ansonsten die Halterung mit der Blinkerbirne nicht in die Aussparung passt, da sich direkt dahinter der Dämpfer befindet.

·         Die mitgelieferte Abstandshülse muss auf die passende Länge – und passenden Winkel - gesägt/geschliffen werden.

·         Abschließend muss noch ein Loch für eine Schraube an der Grundplatte gebohrt werden.

 

Die Innenkante des Kotflügels

 

KOTFLÜGELBILD fehlt noch

 

Die Blinkeraussparung

 

Im Bild Mitte links sieht man wie die „Nase“ (oben rechts in der Aussparung) weggeschliffen wurde und auch für die Halterung im roten Teil etwas weggeschliffen wurde, da der Blinker später gedreht werden muss. Bild 3 zeigt die Originalstellung. In Bild 4 die „gedrehte“ Variante. Anschließend unbedingt prüfen, ob sich der Blinker auch einsetzen lässt. Die sichernde Feder muss dabei noch etwas Spannung haben. Also hier aufpassen, dass nicht zu viel weggeschliffen wird.

 

 

Bei mir wurden die Kotflügel danach beide lackiert. Zum einen, weil die Innenkante fachmännisch gegen Rost gesichert werden sollte und natürlich um die bearbeitete Blinkeraussparung zu bearbeiten. Und wirklich gut lackiert waren die vorher eh nicht .. ;-) …

 

Nun kann der Kotflügel – am besten mit der Schraube nahe der Windschutzscheibe/oberer Türbereich und einer der Schrauben unten am Schweller - montiert werden. Nun werden alle Spaltmaße, die Höhe der Tür

 

 

und vor allem die Kabel (-bäume) des Schwenkarms auf Freigängigkeit kontrolliert.

 

Dafür kann es nötig sein, den Kotflügel mehrfach wieder abzunehmen und wieder lose zu montieren.

 

Wenn man dann mit der Einstellung des LSD-Scharniers fertig ist – Wenn also jedes Spaltmaß, die genaue Höhe der Tür, dass Schließen der Tür, die Kabelbäume usw. alles positioniert ist, dann werden alle Schrauben vom LSD-Schwenkarm und der LSD-Grundplatte fest angezogen.

 

Die Bohrung in der Grundplatte

 

Zusätzlich muss dann – aber erst dann! -  an der rot gekennzeichneten Stelle in den unteren Bildern ein Loch (11mm) gebohrt werden. Man kann dabei das Loch der Grundplatte als Führung benutzen. Ich habe mit einem Bleistift – durch das Loch an der Grundplatte – die Bohrstelle angezeichnet.

 

Im linken Bild kann man das fertige Loch dahinter „erahnen“. Die Aufnahme ist so gemacht, dass wirklich von vorn „rein fotografiert“ wurde. Das mittlere Bild wurde dann mehr von Oben gemacht. Im rechten Bild ist zu sehen, dass man die Bohrung in jedem Fall vor Rost schützen sollte.

 

Nun muss die passende Abstandshülse gesägt/geschliffen werden. Nachfolgend ein Bild einer Originalhülse und einer (fast) fertig bearbeiteten Hülse.

 

 

Anschließend wird das passende Gegenstück für die große Inbusschraube (hat ein Innenschraubgewinde) in das Loch gesteckt und die gekürzte Hülse zwischen Grundplatte und dem Gegenstück in der Karosserie positioniert. Abschließend wird von vorn durch die Grundplatte die große Inbusschraube durchgeschraubt. Das Endergebnis ist auch in dem Bild weiter oben zu sehen, wo ich die Farbbereiche der Kabelbäume eingezeichnet habe.

 

Tja, dass war’s im Grunde. Nun wird alles wieder montiert und der Fahrt für den TÜV-Termin mit der Eintragung steht nichts mehr im Wege .. ;-) …..